Der Einladung der Freien Wähler Seligenstadt (FWS) zum traditionellen Politischen Aschermittwoch waren zahlreiche Gäste der Bürgerschaft aus Froschhausen, Klein-Welzheim und der Kernstadt gefolgt. Aber auch von den Kreisvereinigungen Langen, Mühlheim, Obertshausen und Rödermark waren Vertreter angereist. In seiner, wie immer in Reimen gefassten launischen Eröffnungsrede ging der 1. Vorsitzende der FWS, Jürgen Kraft, auf die kommunalpolitischen Geschehnisse ein. Dabei wurden die „Schwarz-Grüne Koalition“in der Stadt sowie die „Schwarz-Rote“ im Kreis und die anstehende Kommunalwahl wie auch die damit verbundene Plakatierung und die Politikverdrossenheit glossiert. Als Gastredner konnte Kraft, Vorsitzender der FWS, erstmals in diesem Jahr den neu gewählten Bürgermeister von Seligenstadt, Dr. Danielle Bastian, begrüßen.
Dr. Bastian bedankte sich für die tatkräftige Unterstützung der FWS bei seiner Wahl zum Bürgermeister und betonte besonders die freundschaftlichen Bindungen zur FWS, bei denen er persönliche Freunde gefunden habe.
Er berichtete, dass er nach inzwischen rund sechswöchiger Amtszeit die offene und transparente Zusammenarbeit mit der Ersten Stadträtin als wohltuend empfindet. Auch habe er den Eindruck, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rathaus durch den Wechsel in der Amtsführung in ihrer Motivation gestärkt seien.
„Gerade beim Thema Bahnhof hat sich gezeigt, dass sich das politische Klima verbessert hat, dass politische Kompromisse möglich sind. Nun hoffe ich, dass dem 6. März eine konstruktive Mehrheit das Ergebnis der Kommunalwahl sein wird“, so der Bürgermeister.
Als schon langjähriger Gastredner beim Politischen Aschermittwoch der FWS war auch in diesem Jahr wieder Rudolf Schulz, Kreis-, Landes- und stellvertretender Bundesvorsitzender der Freien Wähler, eingeladen.
Schulz nannte drei Gründe, warum er gerne zu den FWS nach Seligenstadt gekommen sei.
1. Die FWS macht eine gute Arbeit in Seligenstadt.
2. Dr. Bastian ist als parteiübergreifender Kandidat durch die Unterstützung der FWS zum Bürgermeister von Seligenstadt gewählt worden. Schon beim Politischen Aschermittwoch im letzten Jahr habe ich prophezeit, dass Dr. Bastian der neue Bürgermeister wird.
3. Erläuterungen zum Flüchtlingsthema und dem Hessischen Volksbegehren Gebührenfrei KiTa-Plätze:
"Die Willkommenskultur ist zu unterstützen, wir müssen den Menschen helfen. Händeringend werden Unterbringungsmöglichkeiten für die Flüchtlinge gesucht. Die Kommunen sind am Ende ihrer Möglichkeiten. Die Politik in Berlin stärkt den rechten Rand. Einzige Oppositionspartei in Berlin ist die CSU mit Seehofer".
In seinen weiteren Ausführungen warb Schulz für die Unterstützung des Hessischen Volksbegehrens für gebührenfreie KiTa-Plätze. Es sei völlig unverständlich, dass zwar die Bildungseinrichtungen Schulen und Universitäten beitragsfrei seien, die Beitragsfreiheit bei den KiTa-Plätzen aber nur in einzelnen Bundesländern und nicht flächendeckend umgesetzt ist. Gerade in der frühen Kindheit würden elementare Schlüsselkompetenzen und Basisqualifikationen erworben, um später in Schule, Arbeitswelt und im gesamten sozialen Miteinander erfolgreich sein zu können.
Zahlreiche Anwesende unterschrieben anschließend spontan den Antrag auf Unterstützung des Hessischen Volksbegehrens.