Engin Eroglu MdEP (FREIE WÄHLER) begrüßt das „Pandemic Emergency Purchase Programme“ („PEPP“) prinzipiell

„Es ist richtig, dass die EZB bei einem externen Schock wie dieser Pandemie schnell reagiert, und die Märkte stützt. Aber es muss auch klar sein, dass es sich hierbei um eine kurzfristige Maßnahme handelt.“

Am gestrigen Mittwoch hatte die EZB das Pandemic Emergency Purchase Programme (“PEPP“) angekündigt. Mit diesem Programm weitet die EZB die bestehenden Ankaufprogramme um 750 Mrd. EURO aus. Eroglu erklärt:

„Der zentrale Unterschied zu bisherigen Anleihe-Kaufprogrammen sind für mich die unterschiedlichen Gründe. Die bisherigen Anleihekaufprogramme waren eine Gegenmaßnahme zu strukturellen Problemen. Das sehe ich nach wie vor kritisch - denn die EZB mindert damit den Anpassungsdruck und verschleppt bestehende Probleme. Aber bei PEPP handelt es sich um eine Reaktion auf einen externen Schock.“

Die bestehenden Anleihekaufprogramme der EZB hatten die FREIE WÄHLER abgelehnt, genauso wie die langanhaltende Nullzinspolitik. Genau diese Politik der EZB rächt sich jetzt, so Eroglu:

„Die EZB hat in guten Jahren ihre Munition verschossen. Wer in Zeiten des Wachstums schon Nullzinsen hat, der kann die Zinsen bei einer Krise nicht mehr senken. Auch die bisherigen Anleihekäufe waren falsch. Ohne das Quantitative Easing wären die Bewertungen in den Finanzmärkten niedriger, und damit auch die Fallhöhe in einer Krise.“

https://www.ecb.europa.eu/press/pr/date/2020/html/ecb.pr200318_1~3949d6f266.en.html