Engin Eroglu, Abgeordneter des Europaparlaments und Landesvorsitzender der FREIE WÄHLER Hessen, kritisiert die starke Fokussierung auf Stromtrassen beim Netzausbau. Es gäbe durchaus Alternativen zu Großprojekten wie SuedLink, betont Eroglu.
"Große Stromtrassen sollen im Zeichen der Energiewende den Strom von den Windfarmen in der Nordsee in den Süden der Republik, wo viel verbraucht wird, leiten. Folgen dieser über- wie unterirdisch verlegten Leitungen für Mensch und Natur sind gegenwärtig noch nicht abschätzbar. Die mehrere hundert Kilometer langen Einschnitte in die Landschaft sind auf jeden Fall immens. Darum sollte man den Blick für Alternativen nicht verschließen", sagt Engin Eroglu.
Derzeit wird der Strompreis zentral auf der Leipziger Strombörse ermittelt. Ein Umstand, den Eroglu nicht als naturgegeben hinnehmen will: "Würde man den deutschen Strommarkt in mehrere regionale Märkte aufsplitten, würden die Preise der jeweiligen Nachfrage angepasst. Der Mehrbedarf im Süden und die damit verbundenen höheren Preise, wären ein Anreiz, vor Ort Strom zu erzeugen und so den Netzausbaubedarf zu senken." Hier käme auch eine lange Forderung der FREIE WÄHLER nach dezentralen Bürgerkraftwerken aus erneuerbaren Energien zum Zuge. "Letztendlich ließen sich auch Verbesserungen über die Einspeisegebühren ins Stromnetz herbeiführen. Höhere Gebühren dort, wo bisher wenig Strom produziert wird, wären Motivation für Stromproduzenten, Kapazitäten aufzubauen", so Eroglu.
Die genannten Alternativen würden eine dezentrale Energiewende ermöglichen, der Bedarf des Netzausbaus würde gesengt und Stromtrassen wie SuedLink letztendlich überflüssig.