FREIE WÄHLER fordern die Einrichtung einer Seniorenvertretung auf Kreisebene

Senioren

Das Gremium in Form eines Seniorenbeirates soll die inhaltliche Arbeit der Leistelle Älterwerden unterstützen.

Im Landkreis Offenbach wird nach Auskunft der Bertelsmann Stiftung die Anzahl der hier lebenden Menschen, die älter als 65 Jahre sind, bis 2030 massiv ansteigen. Bereits 2015 waren 34,5 von 100 Einwohnern im Kreis älter als 65 Jahre. Das ist mehr als ein Drittel der Einwohner.

„Der Entwicklung sollte auf der politischen Ebene Rechnung getragen werden. Aus diesem Grunde haben wir beantragt, dass geprüft werden soll, ob die Einrichtung eines Seniorenbeirates die Arbeit der Leitstelle Älter Werden sinnvoll unterstützen kann“, so der Fraktionsvorsitzende Rudolf Schulz.

Ältere Menschen dürfen nicht ausschließlich als gebrechliche oder kranke Teilnehmer unserer Gesellschaft wahrgenommen werden. Vielmehr leisten sie aufgrund ihrer Lebenserfahrung, ihrem über viele Jahre angesammelten Kenntnissen, ihren emotionalen Erfahrungen einen sehr wertvollen Beitrag zum Funktionieren unserer Gesellschaft. Es sind oftmals die Älteren, die vermitteln, die die Brücke auch zwischen den Generationen schlagen und dazu beitragen, dass unsere Gesellschaft kompromissfähig ist und bleibt. Bereits der römische Dichter Ovid sagte: "Alter gibt Erfahrung." lat.: "Seris venit usus ab annis."

Altern ist also Verlust und Wachstum zugleich. So häufen sich im Alter zwar Verluste bezüglich der Sinnesfunktionen, der Muskelkraft und -koordination und teilweise auch bezüglich der sozialen Verankerung. Andererseits wachsen im Zuge der Auseinandersetzung mit Problemen des Lebens im Alter auch spezifische Kenntnisse und Problemlösungsstrategien, die gerne auch als Altersweisheit bezeichnet werden.

„Senioren sind in der Abfolge der Generationen eine Gruppe, der wir mit Würde und Achtung begegnen sollten. Diese Personengruppe benötigt besondere Unterstützung und wir sollten ihnen zuhören können“, betont das Fraktionsmitglied Natascha Bingenheimer.

Ein Seniorenbeirat kann dieses Anliegen fördern und kann beispielsweise die Bildung für das Altern und im Alter anregen.

„Wir freuen uns, dass der Prüfantrag unserer Fraktion mehrheitlich angenommen wurde. Denn was spricht dagegen, ältere Menschen stärker mit einzubeziehen und ihre Ratschläge und Empfehlungen gründlich in Planungen einzubinden?“, ergänzt Bingenheimer.